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Volksbank Bautzen bereitet Fusion mit Dresden vor

Volksbank Bautzen bereitet Fusion mit Dresden vor

Der Kooperationsvertrag wurde von den Vorständen beider Volksbanken unterzeichnet (v.l.n.r.) Tilmann Römpp (VB Bautzen), Thomas Müller (DD Volksbank), Claus Otmar Schneider (VB Bautzen), Mark Binczick (DD Volksbank) und Remo Teichert (VB Bautze | Foto: kk

Bautzen/Oberlausitz. Die Volksbank Bautzen will ab 2017 gemeinsame Sache mit der Dresdner Volksbank Raiffeisenbank machen. Bei der Verschmelzung, der die Mitglieder beider Banken zustimmen müssen, entstünde Sachsens größte Genossenschaftsbank: die Volksbank Dresden-Bautzen eG. Menschlich stimmt es zwischen den fünf Volksbankvorständen. Man trifft sich gelegentlich und spricht beim Essen natürlich auch über das Bankgeschäft. Diese lockere Kooperation soll nun deutlich enger werden.

In dieser Woche unterzeichneten die Vorstände der Volksbank Bautzen und der Dresdner Volksbank Raiffeisenbank einen Kooperationsvertrag. "Ziel dieser Vereinbarung ist die Verschmelzung beider Banken im Jahr 2017", erklärt Thomas Müller, Vorstand der Dresdner Volksbank. Er verweist darauf, dass die Idee auch von den Aufsichtsräten beider Banken getragen wird. Im Verlauf des kommenden Jahres solle der Zusammenschluss vorbereitet und eine gemeinsame Strategie entwickelt werden, um gemeinsam und gesichert in die Zukunft zu gehen, so Müller.

Sein Kollege Claus Otmar Schneider, Vorstand der Volksbank Bautzen, benennt die Gründe für die geplante Fusion: "Wir wollen uns aus einer Situation der Stärke heraus Gedanken über die Zukunft machen und unsere Banken weiter nach vorn bringen." Im Blick habe man dabei nicht nur die nächsten Jahre, sondern die Zeit bis 2030. Beim Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken und der Bundesbank habe das Vorhaben Verwunderung ausgelöst, so Schneider, seien doch beide Volksbanken gesunde Unternehmen, die auch aufgrund ihrer Größe keinesfalls über eine Fusion nachdenken müssten.

Voraussetzung für die Verschmelzung ist jedoch die Zustimmung der Vertreterversammlungen beider Banken. Diese würden im April oder Mai kommenden Jahres darüber beschließen. Stimmen die Mitglieder dieser Idee zu, entstünde mit dem Namen Volksbank Dresden-Bautzen eG, die größte Genossenschaftsbank in Sachsen. Diese zukünftige Bank hätte dann über 130.000 Kunden und über 40.000 Mitglieder. Die Vorstände kündigten an, dass Entlassungen bei den insgesamt 372 Mitarbeitern im Rahmen der Verschmelzung nicht vorgesehen sind. Und auch wenn der Hauptsitz der neuen Volksbank Dresden ist, soll in Bautzen ebenfalls ein Teil des Vorstands präsent sein.

"Bautzen und auch die Region sind wichtig", betont Thomas Müller. Er versichert, dass man auch weiterhin zur Idee Raiffeisens stehen werde und mit den Agrarunternehmen in der Fläche genauso zusammenarbeiten wolle, wie mit mittelständischen Unternehmen und Investoren.
Die Kunden und Mitglieder beider Banken sollen von der Fusion kaum etwas spüren. Alle Filialen und SB-Stellen zwischen Dippoldiswalde und Lohsa bleiben erhalten. Jedoch will man sich bedingt durch den demografischen Wandel auf die sich verändernden Ansprüche und Zugangswege der Bankkunden einstellen. Diesen Herausforderungen und der weiteren Digitalisierung des Bankgeschäftes will man sich mit den eigenen gut geschulten Mitarbeitern stellen und Synergien bei den im Hintergrund laufenden Prozessen nutzen, erklärt Mark Binczick, Vorstand der Volksbank Dresden.

Für das Kreditgeschäft erhoffen sich die Vorstände beider Banken nach dem Zusammenschluss mehr Möglichkeiten. Mit mehr Eigenkapital könne man größere Volumen und entsprechende Projekte in der Region begleiten, so Remo Teichert, Vorstand der Volksbank Bautzen. Schlussendlich sei es für die neue größere Volksbank Dresden-Bautzen leichter, den aus der Finanzkrise resultierenden Regularien und der andauernden Niedrigzinspolitik der EZB (Europäische Zentralbank) zu begegnen, hofft Thomas Müller.
 

Katrin Kunipatz / 07.04.2016

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