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Unvergessen: Maxi starb vor seiner Zeit

Unvergessen: Maxi starb vor seiner Zeit

Maxi war ein stattlicher Kater, der Liebling seiner Besitzer und vieler Patienten des Ärztehause. Vermutlich starb er an einer Vergiftung. | Fotos: privat

Kater Maxi war rund ums Bautzener Ärztehaus bekannt. Mitte Juli starb er. Seine Besitzerin und auch der Tierarzt vermuten eine Vergiftung. Nun sollen andere Katzenhalter gewarnt werden. Maxi war im und am Ärztehaus auf der Bautzener Töpferstraße bekannt. Hier hatte der zwölfjährige rot-weiße Kater seine Stammplätze, ließ sich von Patienten streicheln und war auch kleinen Leckereien nicht abgeneigt.

Zu Hause war er bei Ingeborg. Die 78-Jährige hatte den hübschen Kater vor neun Jahren zu sich genommen. "Er war ein ganz Lieber, ließ sich gern streicheln und hat dabei geschnurrt", erzählt die Bautzenerin. Sobald jemand zu Besuch war, saß Maxi auf dessen Schoß. Gern naschte er beim Frühstück Butter oder Schlagsahne. Täglich war Maxi unterwegs und kam doch zum Fressen und Schlafen immer wieder nach Hause. Seine Besitzerin beobachtete ihn oft. "Er kletterte über die Gartenmauer hinweg, lief über den Parkplatz und achtete beim Überqueren der Töpferstraße genau auf vorbeifahrende Autos", sagt sie.

Doch an einem Abend im Juni kam Maxi nicht wie gewohnt nach Hause. Gemeinsam mit einem Bekannten machte sich die Seniorin auf die Suche. Sie fanden Maxi auf dem Parkplatz neben einem Auto liegend. Er reagierte nicht – wie sonst üblich – als sein Name gerufen wurde, sondern war teilnahmslos. Der stattlich sechs Kilogramm schwere Kater musste in die Wohnung getragen werden. Es ging ihm offensichtlich nicht gut. "Er musste sich übergeben und es roch schrecklich", erinnert sich die Rentnerin. Vorsichtig gab sie dem Tier Wasser und brachte Maxi später zum Tierarzt.

Die Untersuchung bestätigte die schlimmsten Befürchtungen. Der Kater sei vermutlich vorsätzlich vergiftet worden, so der behandelnde Tierarzt. Er nahm verschiedene Blutuntersuchungen vor, verabreichtete dem dehydrierten Tier einen Tropf und Medikamente. Die Behandlung schien Erfolg zu haben. Nach drei Wochen begann Kater Maxi wieder zu fressen. Ingeborg besorgte ihm Fisch, Pute und anderes gutes Futter. "Er fraß gut und wir waren voller Hoffnung", so die Seniorin. "Doch plötzlich verweigerte er jede Nahrung und starb."

Er sei zum Schluss nur noch Fell und Knochen gewesen, berichtet die Katzenliebhaberin. Vom Tierarzt erfuhr sie, dass Niere und Leber geschädigt waren und dass das Gift möglicherweise auch den Magen des Katers verätzt hatte. Warum jemand Maxi dies angetan hat, kann die Bautzenerin nicht verstehen. Sie möchte erreichen, dass anderen nicht Ähnliches passiert.

Auch wenn er Maxi nicht behandelt hat, hält Tierarzt Roberto Heilmann eine vorsätzliche Vergiftung für unwahrscheinlich. "Dafür müsste man dem Tier das Gift vielleicht in rohem Fleisch verabreichen", so der Tierarzt. Viel eher kommt es vor, dass Katzen Mäuse fressen, die Ratten- oder Mäusegift zu sich genommen haben. Diese Mäuse sind langsamer, Katzen könnten sie leichter fangen, fressen und dabei das giftige Cumarin zu sich nehmen. Eine einzige Mause würde bereits ausreichen, um bei einer Katze starke Beschwerden zu verursachen.

Der Wirkstoff im Rattengift setzt die Blutgerinnung außer Kraft, so dass selbst kleinste Verletzungen zum Verbluten führen können. Ein Tierarzt kann nach einer Untersuchung entsprechende Gegenmittel verabreichen oder sogar Blutersatzmittel geben, erklärt der Bautzener Veterinär Heilmann. Im Fall von Maxi war es vermutlich eine andere Substanz, die seine Leiden verursacht hat, zumal Ingeborg nie beobachtet hat, dass der Kater gefangene Mäuse fraß. In Fragen kämen auch giftige Pflanzen, Dünger oder Unkrautvernichtungsmittel, die in der nahen Kleingartenanlage verwendet werden. Genau aufklären wird sich dies wohl nicht, ebenso wie die Frage ob der Kater das Gift zufällig fraß oder ob es ihm absichtlich verabreicht wurde.

Sicher ist, dass Kater Maxi Ingeborg, ihrem Bekannten und allen Patienten und Ärzten im Ärztehaus Töpferstraße in Erinnerung bleiben wird. Lichtblick für die Familie von Kater Maxi ist nun Katze Lilli, die glücklicherweise den Garten kaum verlässt.

Katrin Kunipatz / 08.08.2015

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