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Und der Oscar geht an: Und der Oscar geht an

Und der Oscar geht an: Und der Oscar geht an

Zwei der Vorbilder für die jungen Filmemacher sind Yvonne Catterfeld und Götz Schubert, die in Görlitz und Umgebung „Wolfsland“ drehen. | Foto: Archiv

Landkreis Görlitz. Das Angebot „Und der Oscar geht an“ der Jugendherberge Görlitz gehört zu den innovativsten touristischen Projekten im Landkreis. Dies zumindest ist die übereinstimmende Meinung der Jurymitglieder, die über die Vergabe des diesjährigen Innovationspreises Tourismus zu entscheiden hatten. Das Filmprojekt holte sich den ersten Preis.

André Böhmes Art ist so ganz nach dem Geschmack von Alexander Munke. Der bundesweit tätige Motivationstrainer hatte auf dem IHK-Tourismustag Oberlausitz, in dessen Rahmen der Innovationspreis in diesem Jahr verliehen wurde, ausführlich über seine These von den „Hühnern“ und den „Adlern“ gesprochen. Und André Böhme, der Betreiber der Wakeboard- und Wasserskianlage am Halbendorfer See, gehört ganz klar zu den Letzteren.

„Adler sehen immer zuerst die Chancen, während Hühner sich hinter den Risiken verstecken“, so der Motivator. Und ein Risiko war es zweifellos, als sich André Böhme dazu entschloss, am Halbendorfer See eine Wassersportanlage zu errichten. Doch mit einem Spruch, der aus Munkes Lehrbüchern stammen könnte, begründete er sein Engagement: „Wenn jeden Tag tausend Leute nach Nochten fahren, um sich Steine anzugucken, denn werden ja wohl auch 30 zu mir kommen, um Wakeboard zu fahren.“

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Herbergsleiterin Martina Taubmann nahm erfreut den Preis entgegen.

Nun, es sind mehr. 2015 kamen 4500 Wakeboarder an den Halbendorfer See, nachdem es im Eröffnungsjahr 2014 3000 gewesen waren. Bis aus Berlin reisen sie an, obwohl es in der Hauptstadt mehrere ähnlich geartete Anlagen gibt. „Doch hier schläft den Berlinern die Fresse ein“, sagt Böhme in seiner unnachahmlichen Art und nimmt dabei Bezug auf das „Gesamtpaket“, das er seinen Besuchern bietet, und das die Berliner Mitbewerber offenbar nicht vorzuweisen haben. Für die Jury Grund genug, um André Böhme den dritten Preis zuzuerkennen – gemeinsam mit dem in Oybin stationierten Theaterwaggon Gleis 3, der von der Theatergruppe Kurzweyl aus Zittau bespielt wird. „Mit dieser Auswahl gelingt es uns auch, einen Bogen zwischen dem Norden und dem Süden des Landkreises zu schlagen, die ja oftmals noch immer nicht viel voneinander wissen“, so Maja Daniel-Rublack von der Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz (ENO).

Einen Bogen – allerdings im kleineren Maßstab entlang der Neiße rund um die Kleinstadt Rothenburg – schlägt auch das Neisse Adventure Racing. Aus kleinsten Anfängen hat es sich zu einem – für hiesige Verhältnisse – Megaevent mit mehreren hundert Teilnehmern entwickelt. „Und immer sind die Organisatoren bestrebt, etwas Neues zu bieten – wie in diesem Jahr die erste Bubble Soccer WM“, wie Maja Daniel-Rublack würdigt. Dabei spielen die Teilnehmer eine Mischung aus Fußball und Rugby – zu ihrem eigenen Schutz, aber auch zum Gaudi des Publikums in eine aufblasbare Hülle gewandet. Lohn der Bemühungen war der zweite Preis, den Vereinschefin Christiane Neuburger so kommentiert: „Wir sind zwar nur ein kleiner Haufen, aber bekommen ganz tolle Unterstützung.“

Der erste Preis der diesjährigen Auflage ging in die Kreisstadt Görlitz – für ein Projekt, das auf clevere Art und Weise eines ihrer Markenzeichen – nämlich das Attribut „Görliwood“ - für sich nutzt. Unter dem Motto „Und der Oscar geht an ...“ sind die Besucher der Jugendherberge Görlitz aufgerufen, ihren eigenen Kurzfilm über die Europastadt zu drehen. „Die Idee kam an einem eisigen Wintertag, als draußen Hollywood drehte“, erinnert sich Herbergsleiterin Martina Taubmann und fügt hinzu: „Wir rollen den jungen Filmemachern den roten Teppich aus und prämieren die besten Streifen mit einem Oscar.“ Dies fand die Jury selbst preiswürdig, und deshalb hieß es am Ende: „Und der Oscar geht an: Und der Oscar geht an ...“

Uwe Menschner / 12.04.2016

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