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Rups lobt Gott und nicht den Holzmichl

Rups lobt Gott und nicht den Holzmichl

Thomas Rups Unger, der ehemalige Frontmann der "Randfichten", und seine Band gastieren mit einem christlichen Konzert in der Kirche Lawalde. | Foto: Redaktion

Thomas Rups Unger gastiert mit seiner neuen Band am Buß- und Bettag, Mittwoch, 19. November, um 17.00 Uhr, mit einem  Konzert in der Kirche Lawalde. Steffen Linke, Redakteur von "Alles-Lausitz", unterhielt sich mit dem ehemaligen Frontmann der "Randfichten".

Herr Unger, die Pfarrerin Karin Baudach aus Lawalde hat sich Ihre erste Solo CD "Alles was ich brauche" mit zwölf Gospelsongs  angehört, war sehr begeistert davon und hat Sie dann nach Absprache mit der Kirchenleitung angerufen, ob Sie nicht in der Kirche Lawalde auftreten würden. Wie haben Sie darauf reagiert?

Thomas Rups Unger: Ich habe daraufhin in meinen Terminkalender geschaut. Und beide Seiten haben sich dann über die Rahmenbedingungen geeinigt.

Machen Sie doch unsere Leserinnen und Leser ein bisschen neugierig auf Ihren Auftritt in der Kirche Lawalde.

Thomas Rups Unger: Ich freue mich sehr auf das Konzert in Lawalde. Ich komme mit einer Begleitband nach Lawalde und bringe die gesamte Technik und meine neue CD mit. Ich singe Lieder zur Ehre Gottes und erzähle aus meinem Leben. Panikattacken, Depressionen und Alkohol waren mir nicht fremd. Ich selbst habe am Buß- und Bettag, 19. November, Geburtstag.  

Dann geben Sie bei Ihrem Konzert in Lawalde bestimmt einen aus?

Thomas Rups Unger: Ich dachte, dass die anderen mir einen ausgeben. Denn wir im Erzgebirge sind doch so ein geiziges Bergvolk.

Als Frontmann der "Randfichten" sorgten Sie für gute Laune. Stimmt es, dass Sie die Angstattacken ins Gebet getrieben haben?

 

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Thomas Rups Unger greift mittlerweile nicht mehr zur Grillzange, um den Titel "Ich bin der Rups am Grill" zu singen, sondern präsentiert christliches Liedgut. | Foto: privat

Thomas Rups Unger: Sicher. Die CD ist aufgrund der Angst- und Panikattacken über mehrere Tage – mal mehr und mehr weniger – entstanden. Ich habe deshalb gebetet, lieber Herr Jesus, wenn Sie mich jetzt von den schlimmen Sachen befreien, dann möchte ich Ihnen ein Album widmen. Das überkam mich damals einfach so. Dann hat es nicht lange gedauert, dass ich davon frei geworden bin – und ich habe mich ans Werk gemacht und mein Versprechen eingelöst. 

War Ihr Grund für die Trennung von den "Randfichten" wirklich, dass Sie lieber über Gott singen wollten, Ihre Musiker-Kollegen damit aber nicht zurechtkamen?

Thomas Rups Unger: Ich habe bei den "Randfichten" mein christliches Programm mit einer anderen Band seit 2012 schon nebenher gemacht. Irgendwann ließ sich das nicht mehr miteinander vereinbaren. Bei den "Randfichten" war aber auch nicht mehr wie anfangs das Feuer vorhanden.

Wie haben die Fans der "Randfichten" auf Ihre Entscheidung reagiert, als Frontmann Schluss zu machen?   Thomas Rups Unger: Zum größten Teil sehr verständnisvoll. Viele Fans haben mir viel Glück gewünscht und mir gesagt, dass ich meinen eigenen Weg gehen soll. Natürlich gab es auch einige, die meine Entscheidung nicht verstanden haben und die sich Sorgen um die "Randfichten" gemacht haben.

Wie geht es Ihnen jetzt gesundheitlich?

Thomas Rups Unger: Relativ gut.

Blicken Sie manchmal noch auf die große Zeit mit den "Randfichten" zurück?

Thomas Rups Unger: Ja, natürlich komme ich damit oft in Berührung. Vor kurzem habe ich zum Beispiel einen Vortrag in einer Oberschule im Rahmen eines christlichen Projekts gehalten. Da ging es auch erst einmal vornehmlich um die "Randfichten". Ich hatte dazu meine Goldenen Schallplatten und den Echo mitgenommen und habe den Kindern davon erzählt. Diese Zeit war doch auch nicht schlecht. Es wurde dann halt zusehends immer schlechter. Man kann halt nicht nur verwalten, sondern muss auch in ein bestimmtes Projekt investieren.

Singen Sie auf Wunsch des Publikums in der Kirche Lawalde auch die Titel "Lebt denn der alte Holzmichl noch?" oder "Ich bin der Rups am Grill", eben Ihre großen Hits mit den "Randfichten"?

Thomas Rups Unger: Nein, auch nicht auf Wunsch. Die Besucher in Lawalde wissen schon, was sie erwartet, wenn sie kommen, dass  Gott gelobt wird und nicht der Holzmichl erklingt. Ich bin ja nun schon seit einem halben Jahr raus aus der Band.

Singen Sie Ihre früheren Hits grundsätzlich nicht mehr?

Thomas Rups Unger: Ich habe diese Titel viele, viele Jahre gesungen – muss sie jetzt aber erst einmal nicht mehr singen.

Inwieweit verfolgen Sie den weiteren Werdegang der "Randfichten" mit der neuen Stimme von Marion Frank?

Thomas Rups Unger: Ich schaue jetzt nicht auf ihrer Facebook-Seite oder auf ihrer Homepage nach. Ich lese und sehe natürlich hin und wieder mal was in der Presse. Ich verfolge aber nicht direkt ihren weiteren Werdegang. Denn ich mache mein Ding.

Das klingt, als wenn Sie mit den "Randfichten" abgeschlossen hätten?

Thomas Rups Unger: Es war schon sehr traurig, dass viele Fans der "Randfichten" bei unserem letzten Konzert geweint haben. Ich persönlich bin aber nicht in Tränen ausgebrochen. Wie gesagt: Es war eine gute Zeit. Es war dann aber auch gut, dass ich aufgehört habe.

Finanziell müssen Sie doch gegenüber früher bestimmt  Abstriche machen?

Thomas Rups Unger: Ja, das mache ich aber gern. Bei musikalisch umrahmten Gottesdiensten wird ja kein Eintritt verlangt. Finanziell komme ich jedoch trotzdem aus.

Wie sehen Ihre beruflichen Pläne für die Zukunft aus?

Thomas Rups Unger: Ich gehe bei meinem christlichen Programm voll auf.  Das ist mein Dienst, meine Bestimmung. Ich merke, wie Gott wirkt und  mich auch durch diese Zeit trägt. Ich bin ein rundum glücklicher Mensch.

Steffen Linke / 16.11.2014

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