Neue Produzenten beim Lokalfernsehen
Isabell Brosig auf Stimmenfang in der Görlitzer Innenstadt. Nach dem Neustart von eRtv mit den Produktionen der Firma WalkoMedia moderiert sie das Görlitz-Magazin. | Foto: WalkoMedia
Görlitz. Das in Görlitz ansässige euro Regional tv geht neue Wege. Nach der Insolvenz der bisherigen Produktionsgesellschaft sorgt seit 1. November die Firma WalkoMedia für den Inhalt der Sendungen bei dem auf DVB-T-Kanal 24 und per Kabel empfangbaren Sender. Die vor einigen Wochen angemeldete Insolvenz der Produktions GmbH des lokalen Fernsehsenders euro Regional tv hatte nicht nur in der Öffentlichkeit für Aufsehen gesorgt (der "Niederschlesischer Kurier" berichtete), sondern offenbar auch neues Interesse in der Medienbranche geweckt.
Nach Informationen von Christian Wiesner, Inhaber der videopro eRtv e.K., der auch weiterhin das Lizenz- und damit auch das Direktionsrecht am Programm des Senders hält, gab es mehrere Bewerber für die Übernahme der Produktionsrechte des lokalen Fernsehkanals – sowohl aus dem regionalen als auch überregionalen Bereich. "Letztlich hat die Firma WalkoMedia den Zuschlag bekommen, weil sie eine gehörige Portion an Kompetenz mitbringt und beide Seiten zudem glauben, damit auch in Zukunft vor allem lokale Inhalte transportieren zu können."
Parallel dazu laufe das Insolvenzverfahren der früheren Produktions GmbH weiter, ein baldiger Abschluss werde jedoch angestrebt. Die Mitarbeiter des in wirtschaftliche Schieflage geratenen Unternehmens haben laut Wiesner überwiegend einen beruflichen Neuanfang in anderen Unternehmen der Medienbranche gefunden, zwei davon hat Jens Walkowiak übernommen.
Bei der Gestaltung des künftigen eRtv-Programmes hat der WalkoMedia-Chef weitgehend freie Hand, wenn er die Vorgaben von Christian Wiesner erfüllt, der hauptsächlich auf lokale Inhalte setzt. "Wir werden bewährte Formate weiterführen, aber auch neue Ideen einfließen lassen. Zudem wollen wir den Bereich der Live-Sendungen ausbauen", sagt Walkowiak, für den mit der Übernahme der Produktionsrechte "ein Traum in Erfüllung" geht.
"Die ganze Sache ist ja erst vor zwei, drei Wochen spruchreif geworden. Innerhalb kürzester Zeit mussten wir den Sendebetrieb hochziehen und parallel dazu Programme aufbauen, die den Zuschauern gefallen sollen." Demnach wird es in einer ersten Phase eine Sendeschleife mit ein- bis zweistündiger Dauer geben, als großes Ziel peilt Walkowiak eine dreistündige Schleife an. "Dabei geht es uns natürlich in erster Linie um Qualität." Im 14-tägigen Wechsel sollen ein von Isabell Brosig moderiertes Görlitz-Magazin und ein von Cordula Gellert präsentiertes Format mit dem Titel "Oberlausitzer Leben" mit den inhaltlichen Schwerpunkten Löbau, Zittau, Bautzen angeboten werden.
Darüber hinaus Mitschnitte der Görlitzer Jazzhappen und der Komödie Dresden. Außerdem "50 plus" – eine Sendung für die reifere Jugend und die Talkrunde "Unterwegs mit dem Hopfenexpress", in dem am 22. November erstmals das "Duo Herzblatt" aus der Lausitz sitzen wird. Ein paar Tage später, am 29. November, ist die Live-Übertragung der nächsten Boxnacht aus dem Zittauer Westpark-Center geplant. "Die technischen Grundlagen sind besprochen, nun arbeiten wir an der Umsetzung", ist Jens Walkowiak optimistisch.
