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Klausner verkauft an Schweighofer

Klausner verkauft an Schweighofer

Das Sägewerk der Klausner-Gruppe in Kodersdorf hat einen neuen Eigentümer. Nach Informationen der österreichischen Schweighofer-Gruppe hat das Unternehmen aus der Alpenrepublik den 2004 in Betrieb gegangenen Standort erworben. Wesentliche Beweggründe für den Kauf sollen nach Firmeangaben die logistisch optimale Lage, die moderne Ausstattung des Werkes und die vorhandenen Erweiterungsmöglichkeiten im Kodersdorfer Gewerbegebiet gewesen sein. Noch allerdings müssen die zuständigen Behörden dem Eigentümerwechsel zustimmen, womit Ende September gerechnet wird.

Nach Aussagen von Schweighofer-Chef Gerald Schweighofer sei dieser Schritt für sein Unternehmen von großer Bedeutung: "Mit unserem ersten Standort in Deutschland erschließen wir einen wichtigen Markt und können von dort aus weiter expandieren." Die Zentrale Lage im Dreiländereck Deutschland – Polen – Tschechien sei dabei von großem Vorteil. Die Rohstoffversorgung sei entsprechend gut, Transportkosten könnten durch die gute Verkehrsanbindung zum Schienennetz und der Autobahn A4 gering gehalten werden. Zudem verfüge das Werk über eine "ausgezeichnete Kunden- und Lieferantenbasis."

Im Moment sind nach Angaben der Schweighofer-Gruppe rund 250 Mitarbeiter am Kodersdorfer Standort beschäftigt. Das könnte sich in Zukunft ändern. Denn: "Mittelfristig ist mit einer Ausweitung des Geschäfts und damit auch zusätzlichen Arbeitsplätzen zu rechnen", heißt es bei Schweighofer. Über den Kaufpreis gibt es keine näheren Auskünfte. Es sei Stillschweigen vereinbart worden, gaben beide Parteien bekannt.

Das von Klausner vor elf Jahren errichtete Werk kann derzeit im Jahr maximal 1,2 Millionen Kubikmeter Fichten- und Kiefernholz verarbeiten. Die maximale jährliche Produktionskapazität beträgt bei Hobelware 400.000 Kubikmeter, bei Trocknungsware 700.000 Kubikmeter.

Neuer Eigentümer ist die zur Schweighofer-Gruppe gehörende Tochtergesellschaft Holzindustrie Schweighofer, die ihre Wurzeln in einem österreichischen Familienbetrieb mit mehr als 400-jähriger Tradition in der Holzverarbeitung hat. Heute ist die Gruppe in den Bereichen Holzindustrie, Zellstoffproduktion, Bioenergiegewinnung, Forstwirtschaft und im Immobilienbereich tätig. Holzindustrie Schweighofer ist nach eigenen Angaben eines der führenden Unternehmen in der europäischen holzverarbeitenden Industrie mit sechs Standorten in Österreich und Rumänien und beschäftigt dort etwa 3.100 Mitarbeiter.

Die IG Metall Bautzen zeigte sich verwundert über den Verkauf. Wie Stephan Hennig, 1. Bevollmächtigter der Gewerkschaft für Ostsachsen, erklärte, habe die Geschäftsleitung bei den bisherigen Haustarifverhandlungen nie entsprechende Informationen gegeben. Zuletzt seien die Gespräche allerdings abgebrochen worden. Nach wie vor wolle die IG Metall in Kodersdorf einen Haustarifvertrag abschließen.

Frank-Uwe Michel / 07.08.2015

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