Fußball-Talent aus Bautzen auf dem Weg nach ganz oben
Fußball ist sein Leben. Dafür trainiert Tyson (r.) täglich und ist von Bautzen in ein Internat nach Wolfsburg gezogen. | Foto: privat
Bautzen. Tyson Richter ist ein ehrgeiziger Teenager. Der 15-jährige Bautzener hat einen großen Traum; er möchte Profifußballer werden. Und Tyson ist auf dem richtigen Weg.
Mit zehn Jahren fing er an sich für Fußball zu interessieren und auch selbst zu spielen. Seine ersten Schritte machte Tyson bei der Jugendmannschaft Budissa Bautzen, wo er bis zum Jahr 2011 spielte. Mit den ersten Achtungserfolgen wurden andere Vereine auf den jungen Spieler aufmerksam, so auch Borea Dresden. Nach einigen Sichtungen wurde er engagiert.
Tyson Richter hat bei Budissa Bautzen begonnen, nun spielt er beim VfL Wolfsburg. | Foto: privat
Von 2011 bis 2013 kickte Tyson in Dresden und wurde dabei von seinem eigenen Vater trainiert. In diesen zwei Jahren kehrte der damals Elfjährige Bautzen den Rücken und zog in ein Internat. „In Dresden konnte ich zum ersten Mal richtig zeigen was in mir steckt. In einem sogenannten Einschulungstest mit Schülern aus ganz Sachsen, habe ich den zweiten Platz belegt“, erzählt Tyson stolz.
Seine Talente blieben auch in Dresden nicht unerkannt und so wurde der RB Leipzig auf ihn aufmerksam. Kurzerhand wurde Tyson zu einem Probetraining eingeladen und danach von Borea Dresden abgeworben. Zunächst besuchte der Bautzener ein städtisches Leipziger Internat, bis er bei einer Gastfamilie sein quasi Zweit-Zuhause bezog.
„Das war eine tolle Zeit und die beiden meine zweiten Eltern. Wir haben bis heute noch engen Kontakt“, erzählt Tyson. Bequemer war es für den Jungkicker auch noch, denn sein Weg zur Schule und zum Training betrug nur zehn Minuten. Auch mit dem Vorstand hat er das große Los gezogen. „Alle standen hinter mir wie eine Eins, haben mich immer unterstützt wo es nur ging und mir sogar ein Trikot von meinem Lieblingsfußballer Christiano Ronaldo geschenkt.“
Aber auch in Leipzig hielt es Tyson Richter ebenfalls nur zwei Jahre, bevor es ihn zum VfL Wolfsburg zog. Seit dem 1. Juli dieses Jahres ist der 15-Jährige nun festes Mannschaftsmitglied bei den B-Junioren (U16). „Ich bin überglücklich, in diesem professionellen Team spielen zu dürfen. Hier habe ich die Möglichkeit meinen Weg zu gehen, mich zu verbessern und mein Ziel, Profi zu werden, hoffentlich realisieren zu können.“
Tyson spielt in der Position des Rechten Verteidigers und lebt seinen Sport mit Haut und Haar. Eine Freundin hat der Teenager nicht, dafür habe er keine Zeit, erzählt er. Sein Sport, gesunde Ernährung und sein berufliches Ziel stehen für ihn klar an erster Stelle.
Im Wolfsburger Nachwuchsleistungszentrum hat sich Tyson bereits gut eingelebt. Vormittags ist er in der Schule direkt nebenan, am Nachmittag folgen anderthalb Stunden Fußballtraining. Derzeit steht die Mannschaft um Tyson Richter auf dem zweiten Platz der B-Junioren-Regionalliga Nord. Die Hinrunde geht noch bis 13. Dezember. Nach der Weihnachtspause, die er in seiner Heimat Bautzen bei seiner Familie verbringen wird, startet die Rückrunde am 28. Februar 2016. Nach dem letzten Spiel am 12. Juni 2016 wird dann feststehen, ob die Wolfsburger B-Jugend schlussendlich vielleicht sogar den Meisterschaftstitel feiern kann.
Ohne seine Eltern, so sagt Tyson, wäre er aber nicht da, wo er jetzt ist. „Ich bin ihnen unendlich dankbar, dass sie mir diesen Traum ermöglichen. Mein Vater hat mich ja Jahre lang trainiert“. Sportlichkeit liegt also in der Familie, auch sein Bruder ist sehr aktiv, allerdings im Judosport. Für Tyson Richter steht aber bereits schon jetzt 100-prozentig fest, er möchte seinen Vorbildern Neymar und Ronaldo nacheifern. Der Weg dahin hat zumindest schon einmal begonnen.
