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Das Kornmarkthaus füllt sich mit Leben

Das Kornmarkthaus füllt sich mit Leben

Innerhalb von zwei Jahren entstand das moderne Kornmarkthaus. | Foto: kk

Bautzen. Dr. Regine Rohark, Geschäftsführerin der BWB (Bautzener Wohnungsbaugesellschaft mbH) und damit Bauherrin des Kornmarkthauses, zeigt sich bei der Eröffnung vor allem erleichtert, dass alles termingenau über die Bühne gegangen ist und keine Unfälle passiert sind.

Der Zeitplan war eng gesteckt: Im November 2010 unterbreitete die Bauplanung Bautzen GmbH nach zwei Monaten Ideensuche erste Vorschläge für ein mögliches Gebäude auf der seit über zehn Jahren freien Fläche in der Bautzener Innenstadt. Ein Jahr später standen der Entwurf und die Kostenberechnung für das Haus. Auf die Zustimmung des BWB-Aufsichtsrates folgte das "Grüne Licht" aus dem Stadtrat. Am 1. Oktober 2012 begannen die Bauarbeiten mit dem Ausheben der Baugrube. Der große Parkplatz in der Innenstadt war damit für immer Geschichte.

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Die Baustelle mit ihren Kränen war ein besonderer Anziehungspunkt. | Foto: Redaktion

In dem Loch von damals befindet sich heute die Tiefgarage mit 120 Stellplätzen für Mieter, Kunden und Patienten. Trotz des schwierigen Winters – mit viel Schnee und wochenlanger Kälte – konnte pünktlich am 1. März mit dem Rohbau begonnen werden. Schon im Herbst 2013 startete der Innenausbau. Dieser ist zur Eröffnung in diesen Tagen fast beendet. Nacheinander werden sich in den folgenden Wochen die noch leeren Ladengeschäfte und Praxisräume füllen. Bis auf eine Büroeinheit und eine Wohnung sind jetzt alle Flächen vermietet. Erst vor wenigen Tagen hat der letzte Mieter seine Wünsche für den Ladenausbau übermittelt. Bis Februar 2015 wird das Geschäft entsprechend ausgebaut werden. Insgesamt 18 Millionen Euro hat der Bau gekostet. Entstanden sind rund 5.300 Quadratmeter Wohn- und Gewerbefläche. Zum Einsatz kamen insgesamt 41 Firmen. Bis auf zwei Spezialgewerke waren ausschließlich Unternehmen aus der Region mit dem Bau befasst.

Langer Weg zum richtigen Namenszug

Ein Haus braucht einen Namen. Vor allem, wenn es an einem exponierten Platz steht und verschiedene Adressen für das gesamte Gebäude existieren. Spätestens mit Baubeginn sprachen die Bautzener vom Kornmarkthaus. Die BWB als Bauherr übernahm diesen Namen ins Projekt. Nicht ganz so einfach sollte es werden, den Schriftzug ans Haus zu bringen. Beim ersten Anstrich waren die Buchstaben nicht projektgemäß, berichtet Dr. Regine Rohark.

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Wenige Tage vor der Eröffnung stand der korrekte Namenszug am Gebäude. | Foto: kk

Beim zweiten Mal gab es einen Schreibfehler im sorbischen Teil des Schriftzugs, obwohl die Vorlage korrekt war. Erst wenige Tage vor der Eröffnung klappte der dritte Versuch. Orthografisch richtig, farblich gut erkennbar und mit den richtigen Buchstaben trägt das Haus jetzt seinen Namen. Aller guten Dinge sind eben manchmal drei.

Modern und bunt – so baut man heute

Ziemlich genau vier Jahre sind vergangen von der Idee bis zur Schlüsselübergabe. "Die Wunde im städtebaulichen Ensemble ist geschlossen und Bautzen ein Stück reicher geworden", sagt Dipl.-Ing. Falko Hinz bei der Eröffnung des neuen Kornmarkthauses. Er ist Geschäftsführer der Bauplanung Bautzen GmbH und leitete die Planungs-Arbeitsgemeinschaft.

Entstanden ist ein modernes Büro-, Geschäfts- und Wohnhaus. Oberbürgermeister Christian Schramm spricht von einem "gelungenen Brückenschlag", der die Altstadt mit der umgebenden Bebauung verbindet und die Verkehrsachse zwischen Reichenstraße und Karl-Marx-Straße vervollständigt. Es sei gelungen, den Platz neu zu fassen und mit dem Bau ein Zeichen der heutigen Art zu Bauen, zu setzen.

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Von Dipl.-Ing. Falko Hinz (l.) hat BWB-Geschäftsführerin Dr. Regine Rohrak den Generalschlüssel für das Kornmarkthaus erhalten.

Auffällig in Gelb, Orange und Rot ist das Kornmarkthaus schon von Weitem zu sehen und hat das Potenzial zu einer besonderen Adresse in der Stadt zu werden. Einziehen werden in die Ladengeschäfte im Erdgeschoss ein Bäcker mit einem kleinen Café, eine Kombination aus Schuhgeschäft und Sanitätsfachhandel, ein Haushaltswaren-Discounter und im Februar 2015 ein weiterer Schuhladen. Die Büro- und Praxisräume im dreigeschossigen nördlichen Teil des Hauses beherbergen eine Physiotherapie, einen Hausarzt, einen Zahnarzt, einen Orthopäden, einen Heilpraktiker. Außerdem ziehen die Kundenberatungen zweier Krankenkassen ein. Und am 16. Oktober eröffnet ein Lebensmittelmarkt.

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Der beliebte Parkplatz musste dem Neubau weichen. Stattdessen gibt es jetzt eine große Tiefgarage

Im Gebäudeteil mit der roten Fassade befinden sich die insgesamt 17 Wohnungen. Hier ziehen ab 15. Oktober insgesamt 28 Mieter ein. Die meisten von ihnen sind bereits Rentner und haben sich bewusst für das Leben mitten in der Stadt entschieden. Unter ihnen sind auch vier ehemalige Bewohner des gewaltigen Hochhauses, "Haus der Mode", das bis Ende der 90er Jahre auf diesem Platz stand.

Katrin Kunipatz / 11.10.2014

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