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Auf zwei Rädern den Steilhang hinunter

Auf zwei Rädern den Steilhang hinunter

Rasante Abfahrten mit perfekter Technik – darin geht es im Downhillsport. Robin Klinkert und einige andere Enthusiasten wollen ihn am Elstraer Schwarzenberg etablieren. | Foto: Klinkert

Elstra. Auf schmalen Brettern den Hang des Schwarzenberges hinuntersausen – das ist für Sportbegeisterte aus Elstra und Umgebung bereits seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit. Dasselbe auch auf Rädern zu tun, soll ab dem nächsten Jahr möglich werden.

Die Frage steht nicht erst seit heute auf der Tagesordnung: Wie kann die Attraktivität des Wintersportareals am Elstraer Schwarzenberg erhalten bleiben, wenn die „kalte Jahreszeit“ immer wärmer, kürzer und schneeärmer wird? „Wir haben in den letzten beiden Jahre kaum Schnee gehabt und suchen schon seit längerem nach einer Möglichkeit, das Areal auch im Sommer zu nutzen“, erklärt Sven Mager, Abteilungsleiter Skisport des SV Elstra.

Die mögliche Lösung trägt einen englischsprachigen Namen: Downhill - „Bergabwärts“ - bezeichnet die rasante und anspruchsvolle Abfahrt mit Fahrrädern auf speziell dafür hergerichteten Strecken. Einer, der diesen Sport leidenschaftlich betreibt, ist Robin Klinkert. Der 35-jährige Dresdner hat bereits an Worldcups und Europameisterschaften teilgenommen und ist in der Szene bestens vernetzt. Daher weiß er auch, dass sich viele Anhänger des Downhill-Sports aus Dresden und Umgebung eine Strecke in ihrer Nähe wünschen. Auch in Hoyerswerda und Umgebung gebe es Interessenten.

Dass Robin Klinkert bei seiner Suche nach einem geeigneten Gelände auf den Elstraer Schwarzenberg stieß, lag nahe: „Downhill und Alpiner Skisport haben zahlreiche Gemeinsamkeiten, und viele ‚Downhiller‘ sind auch begeisterte Skifahrer.“ Durch das Vorhandensein eines Lifts ist eine der wichtigsten Bedingungen für einen Bikepark schon mal erfüllt, denn: „Mit den schweren Downhill-Bikes kann man unmöglich den Berg wieder hinauf fahren.“ Robin Klinkert hat in den vergangenen Monaten fast jede freie Minute am Schwarzenberg verbracht und fünf mögliche Routen der unterschiedlichsten Schwierigkeitsgrade – von „Anfänger“ bis „Profi“ – konzipiert. „Beim Streckenbau nutzen wir die natürlichen Gegebenheiten und das Material, das uns die Natur zur Verfügung stellt, in erster Linie natürlich Erde, Holz und Steine“, so der downhillbegeisterte Sachse. Dadurch können die umweltrelevanten Eingriffe gegenüber einer komplett künstlich angelegten Strecke aus Beton und Rollsplitt gezielt vermindert werden.

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Solche Sprünge werden ab dem nächsten Jahr auch am Elstraer Schwarzenberg zu erleben sein. | Foto: Klinkert

Bevor Robin Klinkert und seine bereits gewonnenen Mitstreiter aus Elstra, Dresden und Hoyerswerda jedoch loslegen konnten, mussten sie zahlreiche Interessen unter einen Hut bekommen.

Der Abteilungsleiter Skisport des ortsansässigen Sportvereins, Sven Mager, setzt sich offensiv für das Vorhaben ein, in dem er eine „Chance für den ganzen Verein“ sieht. Der Elstraer Stadtrat hat sich bereits einstimmig dafür ausgesprochen, ein Nutzungsvertrag ist laut Bürgermeister Frank Wachholz (parteilos) in Arbeit. Auch vom Landratsamt kam grünes Licht. Im Nachgang einer öffentlichen Informationsveranstaltung in der vergangenen Woche konnten letzte Unstimmigkeiten mit der örtlichen Jagdgenossenschaft ausgeräumt werden. Auch die notwendigen Eingriffe in die Natur wurden thematisiert. Zugleich wurde das durchaus bestehende Interesse der Elstraer Jugend an dem Projekt deutlich.

Robin Klinkerts Zeitplan sieht nunmehr vor, den Streckenbau in den kommenden Wochen intensiv voran zu treiben. Noch bis zum Wintereinbruch sollen alle Streckenverläufe eingerichtet werden, Anfang 2016 beginnt dann der Detailsausbau. Im Frühjahr 2016 sollen die ersten Biker den Schwarzenberg hinab rollen.

Uwe Menschner / 23.08.2015

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